Donnerstag, 25. September 2014

Kindergartenalltag


Hallo alle zusammen :)

 

Stella und Lot mit Geburtstagstorte
Es ist noch nicht so viel Neues passiert, aber ich erzähle mal ein bisschen aus dem Kindergartenalltag. Letzte Woche hatte eins der Kinder Geburtstag und hat eine kleine Torte mitbekommen. Mit Achen und Krachen konnte jedes Kind wenigstens ein ganz kleines Stück Torte essen. Außerdem haben wir für Lot gesungen und für jedes Kind einen eigenen Luftballon aufgepustet. Es war wirklich ein riesengroßes Chaos, weil alle durcheinander gelaufen sind. Vor allem wenn einer der Ballons geplatzt ist, war das Geschrei echt ohrenbetäubend. :D

 

Ansonsten haben wir versucht ein paar Spiele zu spielen, wie zum Beispiel „Mein rechter, rechter Platz ist frei“ oder „Feuer, Wasser, Blitz“. Leider kamen die noch nicht so gut an. Vielleicht muss man sie einfach öfter spielen, bis sie alle verstanden haben. Dafür gibt es aber ein namibisches „Der Plumpsack geht um“, was allen großen Spaß macht. :)

 

 
 
 
Bis jetzt haben wir eigentlich ziemlich durcheinander unterrichtet und nur das gemacht, was uns gesagt wurde. Benedikt und ich haben die kleinste Klasse, die Drei- bis Vierjährigen, Tica hat die mittlere, Stella die größte Klasse. Jetzt haben wir uns eine Art Konzept für die nächsten Wochen zurechtgelegt. Wir wollen jede Woche eine andere Form durchnehmen und verschiedene Übungen mit den Kindern dazu machen. Diese Woche ist der Kreis dran. Ich hoffe mal das klappt alles und am Ende können wir Übungen mit allen Formen zusammen machen. Außerdem haben wir beschlossen Armbänder mit den Kindern zu basteln, weil sie von meinen so begeistert sind. :) Das hat ganz gut geklappt. Die größeren Kinder haben immer zu zweit die Kordeln für die Armbänder gedreht, den kleinen haben wir jeweils geholfen. :)
 
Sirkka und Sonia - oder andersherum? :D



Die Kinder beim Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich-essen

 

Mona, Jana, Benedikt und ich erklimmen die Dune 7

Jana, Mona, Benedikt, Theo und ich auf der Dune 7

Dienstag, 16. September 2014

Fotoshooting im Promiseland

Ein Gruppenbild mit allen Kindern, Benedikt, Tica, Stella und mir


Hier stehen alle an um auf Toilette zu gehen


Heute haben wir unsere Kameras mitgebracht und während die Kinder einzeln fotografiert werden, schauen die anderen Nils Holgersson auf Afrikaans. Leider wird das ziemlich oft gemacht, dass die Kinder Fernsehen schauen, während wir etwas vorbereiten.
Hier wird gerade Milipap gegessen
Hilma schmeckt's

Hilmannes und Gabriel haben irgendeinen Unsinn angestellt und müssen alleine essen
                                                                                    
 
Alle sind sehr interessiert an den Kameras
Stella und ich

 



Alle Kinder suchen angestrengt die Teile für ihre Puzzle



Die Straße, in der das Promiseland liegt
der Raum, in dem wir uns die meiste Zeit auffhalten


der Vorratsraum


die Küchenzeile, an der das Essen zubereitet wird





Sakria und Abiner















 
Im Promiseland wird sehr viel gebetet, einmal vor dem Unterricht und einmal vor dem Essen. Außerdem werden oft Bibelverse nachgesprochen und viele Lieder haben einen religiösen Inhalt.
Gesprochen wird im Promiseland Englisch, damit die Kinder es lernen. Bei den ganz Kleinen ist das aber manchmal schwierig, da viele Oshivambo oder andere lokale Sprachen sprechen und Englisch noch nicht so gut verstehen. Da müssen manchmal Stella und Tica aushelfen.





Flamingosonnenuntergang am Meer




Am Sonntag waren wir dann das erste Mal am Strand von Walvis Bay, der sehr schön zum spazieren gehen, aber noch viel zu kalt zum Schwimmen ist. Außerdem haben wir das erste Mal Kapana, gegrilltes, sehr scharf gewürztes Fleisch, und Fatcakes, kleine, runde Küchelchen, probiert. Wir waren auch auf der Dune 7. Auf die muss man mit Händen und Füßen klettern, natürlich barfuß, da man sonst im Sand keinen Halt hat. Es ist trotz gerade einmal 130 Metern Höhe sehr anstrengend und man braucht fünf bis sechs Pausen, bis man oben ist. Aber der Aufstieg lohnt sich. Man hat einen tollen Blick über die Wüste.
Ich hoffe ich kann mich bald wieder mit neuen Erfahrungen melden. Lg Marie

Mittwoch, 10. September 2014

Flug, Ankunft und erste Woche

 die Straße vom Flughafen nach Windhoek
Nach einem letzten Tag mit vielen Vorbereitungen und einem verfrühten traditionellen Weihnachtsessen, startet um 21:15 Uhr das Flugzeug nach Johannisburg. Wir landen um ca. halb acht morgens und haben danach noch sechs Stunden Aufenthalt am Flughafen. Natürlich sehen wir in der Zeit leider nichts von der Stadt. Nach einem weiteren zweistündigen Flug, kommen wir endlich in Windhoek an, wo wir von zwei Kontaktpersonen des JRK erwartet werden. Nach ein paar Visumsschwierigkeiten geht es weiter mit dem Bus, denn der Flughafen ist noch eine halbe Stunde von der eigentlichen Stadt entfernt. Dort angekommen machen wir es uns in dem kleinen Hostel, in dem wir für eine Nacht wohnen, gemütlich. Am nächsten Tag regeln wir noch einige Dinge in Windhoek und machen uns danach auf die fünfstündige Weiterreise nach Walvis Bay. Dort kommen wir im Dunkeln an, sodass wir die Stadt leider gar nicht richtig sehen können. Allerdings ist eine Fahrt durch Namibia ziemlich aufregend, zumindest für uns Neulinge. Schließlich sieht man nicht alle Tage freilebende Affen, Antilopen und Strauße am Straßenrand. :D  
 
die namibische Landschaft
 
 
auf dem Weg nach Walvis Bay gab es sogar noch einen Sonnenuntergang
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Haus, in dem unsere Wohnung ist

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Wohnung ist echt toll, sehr geräumig und es ist wirklich alles vorhanden, was man braucht. Wir sind total überrascht, so schön hatten wir uns unser neues Zuhause gar nicht vorgestellt. Auch von unseren „focal persons“, den Leuten, die  uns hier am Anfang und über das ganze Jahr hinweg zur Seite stehen, sind wir begeistert. Sie sind echt richtig nett und wir fühlen uns total gut aufgenommen, so offen und herzlich sind sie zu uns. :)
 
 
 
ein kleiner Abschnitt mit vielen Cafés
 
 

Am nächsten Tag sehen wir auch endlich ein wenig von Walvis Bay. Die Gebäude sind alle niedrig und meist mit einer Mauer umzäunt. Die Straßen sind sehr breit und mit Palmen gesäumt, ich kann es gar nicht glauben, ich wohne an einem Ort, wo Palmen wachsen. :b Und natürlich herrscht Linksverkehr, da muss man sich auch erst mal dran gewöhnen, vor allem, wenn man selbst fahren darf. Denn uns beiden Freiwlligen wird das Promiselandauto zur Verfügung gestellt. Wir fahren damit zur Arbeit und holen Lydia, die „forster mom“, und ihre Pflegetochter Dilla ab. Lydia bringt uns zum Promiseland und hat das Auto den Vormittag über, bis sie es uns um 13:00 Uhr zurückbringt. Von da an können wir es den restlichen Tag benutzen und auch am Wochenende können wir immer damit fahren. Das ist echt ein Luxus. Nur montags müssen wir nach der Arbeit noch das Essen fürs Promiseland abholen und dort hinbringen. Außerdem sollen wir das Auto einmal in der Woche waschen lassen, da der Wüstensand nicht ohne Folgen bleibt. Denn Walvis Bay hat auf der einen Seite das Meer, auf der anderen die Wüste. Es ist echt überwältigend und in den ersten Tagen gar nicht zu glauben.
 
Wir haben auch noch leichte Orientierungsprobleme, da viele Straßen gleich aussehen. Neben dem Stadtteil, in dem wir wohnen, gibt es auch noch das Township Kuisebmond, in dem das Promiseland liegt. Hier ist es sogar noch verwirrender und wir brauchen eine halbe Stunde, um es zu finden, als wir das erste Mal alleine hinfahren müssen. :D

ein zahmer Pelikan
Die Arbeit selbst ist toll. Am ersten Tag waren sowohl die Kinder als auch wir noch sehr unsicher, aber schon die nächsten beiden Tage läuft es viel besser. Morgens setzten sich die Kinder zuerst in Reihen, entsprechend ihrem Alter und Stella, eine der beiden Erzieherinnen, überprüft die Anwesenheit. Danach stellen sich alle in einen Kreis und singen zusammen, wir machen einfach mit. Dann gehen alle nacheinander auf Toilette, hier dürfen wir schon mithelfen und aufpassen, dass auch alle die Hände waschen und keinen Blödsinn anstellen. Jetzt kommt der Lernteil, die Vorschulkinder machen mit Stella schon Schreib- und Zahlenaufgaben, während die Kleineren malen dürfen. Benedikt und ich betreuen die Drei- bis Fünfjährigen, was manchmal gar nicht so leicht ist, weil die Kinder ziemlich lange brauchen, bis sie auf uns hören , und vor allem, wenn zehn Kinder gleichzeitig sagen: „Teacher, look.“ Aber wir bekommen es trotzdem bewältigt und dürfen am Ende die Namen für diejenigen auf die Kunstwerke schreiben, die es noch nicht selbst können. Danach setzten sich alle Kinder in Reihen und es gibt Milipap, Maismehl mit Zucker und Milch. Wir haben es auch gekostet, es schmeckt wirklich gut. :) Am ersten Tag wurde danach draußen mit Springseil und Bällen gespielt, am zweiten Tag drinnen eine Modenschau veranstaltet und danach getanzt. An diesem Teil vom Morgen ist es sehr anstrengend, weil alle 50 Kinder durcheinander wuseln und jeder etwas vom „teacher“ möchte. Man muss auch aufpassen wenn man sich hinkniet oder  -setzt, weil dann sofort eine Flut von Kindern kommt und an den Händen zieht, auf den Rücken oder Schoss klettert und man fast umkippt. Es möchte auch ständig jemand hochgehoben werden oder unsere Haare berühren. Auch meine Armbänder, Benedikts Uhr und unsere Brillen kommen gut an. Die Kinder sind aber echt süß und man könnte sie die ganze Zeit in den Arm nehmen. :) Das, was man am meisten am Tag hört ist, „Teacher, I have to wiwi“ (oder so ähnlich :b), das heißt, dass ein Kind auf Toilette muss. :D
Flamingos, direkt vor unserer Nase
 
Ich heiße bei allen nur noch „Mary“, weil niemand „Marie“ aussprechen kann, auch Stella nicht. :b Sie ist echt sehr sehr nett und liebt die Kinder wirklich, auch wenn sie manchmal ziemlich laut und streng ist. Aber das muss man auch sein bei der Rasselbande, sonst tanzen sie einem auf der Nase herum. :D Als Letztes holen alle Kinder ihre Rucksäcke und essen ihr mitgebrachtes Frühstück. Die, die nichts haben, bekommen ein Marmeladenbrot. Das Essen wird von lokalen Geschäften oder Firmen gespendet. Heute wurde dabei Fernsehen geschaut. Ab 12 Uhr werden die Kinder abgeholt und wir machen noch ein bisschen sauber, bis Lydia uns wieder mit dem Auto abholt. Vielleicht werden wir später auch nachmittags noch mithelfen, denn dann wird im Promiseland für ca. 400 Schulkinder gekocht. Doch im Moment gibt es noch vieles zu klären, mein Handy funktioniert zum Beispiel mit der lokalen Simkarte nicht und muss erst noch entsperrt werden. Zum Glück dürfen wir in der „comunity church“ freies WLAN benutzen. Außerdem muss unsere Wohnung neu eingerichtet werden, da der Vorvermieter all seine Möbel wieder haben möchte.
die Straße von Walvis Bay nach Swakopmund - links das Meer,
rechts die Wüste
Am Sonntag waren wir in Swakopmund, einer Stadt, die eine halbe Stunde von Walvis Bay entfernt liegt und sehr viel touristischer und deutscher ist. Es ist sehr schön dort, besonders der Strand ist toll und wir besuchen die fünf Freiwilligen unserer Entsendeorganisation, die dort leben. Was wir auf dem Hinweg im Dunkeln gar nicht gesehen haben: die Straße zwischen den Städten ist der Hammer, wunderschön. Man fährt direkt am Meer entland, während auf der anderen Seite die Wüste beginnt. Ich habe echt das Gefühl nun für ein Jahr an einem der schönsten Plätze der Welt zu wohnen. :)




der Strand von Swakopmund