Mittwoch, 19. November 2014

Ein bisschen Chaos

Hallo alle zusammen :)
 

Hendrina und Selma
Sakria
Ich möchte kurz von ein paar Sachen erzählen, die wir mit den Kindern gemacht haben :) Zu Halloween haben wir aus Servietten und Wollfaden kleine Gespenster mit ihnen gebastelt. Es war erstaunlicherweise richtig ruhig dabei und als alle fertig waren, gab es noch mal Zeit zum Toben. Es hat den Kindern einfach unglaublich viel Spaß gemacht mit ihren Gespenstern am Faden durch die Gegend zu laufen. :D Allerdings hat keiner verstanden, dass es für Halloween war, weil das hier einfach gar nicht gefeiert wird. :b
Thomas
Telephina
 
Gabriel und Hendrina beim Kartoffeldruck
Zuhause natürlich gut vorbereitet :b
Ich habe mit meinen Kleinen Kartoffeldruck ausprobiert. Dabei haben immer 2 Kinder gestempelt und der Rest sollte ein Bild ausmalen. Nur leider waren sie damit viel zu schnell fertig, sodass hinter meinem Rücken das größte Chaos herrschte. Dann hat auch noch ein Kind den Topf mit der grünen Farbe umgeschmissen und es war mit der Ruhe ganz zu Ende. :D Wenigstens hat jedes Kind ein Bild fertig bekommen. Aber es war schon ein ziemliches Durcheinander. :b
 
 
Und das sind die fertigen Kunstwerke :D
 
 
 
 
Vorher ein bisschen üben und warmlaufen...
Am 11.11. haben wir den Kindern die Geschichte von Sankt Martin erzählt und ihnen dadurch erklärt wie wichtig es ist zu teilen und zusammen zu arbeiten. Denn viele von ihnen sind sehr egoistisch und wollen zum Beispiel alles Spielzeug immer nur für sich alleine haben. Dann haben wir ein Spiel passend dazu gespielt. Zuerst haben wir die Kleinen nach draußen gelotst und sie in Zweiergruppen aufgeteilt. Sie wurden jeweils zu zweit mit einem Bein aneinander gebunden und dann gab es ein Wettrennen. Wer am besten zusammen gearbeitet hat, war der Gewinner und bekam am nächsten Tag eine Überraschung. Als Überraschung haben wir Seifenblasen mitgebracht. Dasselbe haben wir nachher auch mit den Größeren gemacht. :)
 
Startaufstellung zum Wettrennen!
Und los geht es, bei den Kleinen...
...und den Großen
 
Beim Unterricht war ich jetzt einen Tag mit meiner Klasse in der Wohnung, die auch auf dem Promiselandgelände liegt und es war richtig entspannt. Ich konnte mich ganz auf meine Kinder konzentrieren und keiner war abgelenkt von den älteren Klassen. Alle waren viel aufmerksamer und man konnte viel besser mit ihnen arbeiten. Vor allem musste ich nicht so rumschreien, dass ich davon heiser wurde. Es ist wirklich viel einfacher, wenn jede Altersgruppe ihren eigenen Unterrichtsraum hat. Allerdings geht ab jetzt immer Benedikt mit seiner Klasse in den Raum, da man die Kleinen dort nicht alleine lassen kann. Es ist eine Küche und überall liegen Sachen zum Kochen rum, wie zum Beispiel Messer, und die Kleinen verstehen nicht, dass sie da nicht dran gehen dürfen. Und ich kann nicht die ganze Zeit im Raum sein, weil ich auch mal Kopien machen muss oder irgendein Kind in den Nebenraum läuft und ich es zurückholen muss.
 
 
Traumreise mit den Kindern
 
Es gibt jetzt im Promiseland eine neue Mitarbeiterin, die aushilft. Sie unterstützt beim Putzen, greift uns mit den Kindern unter die Arme und organisiert als Supervisor alles rund um den Kindergarten. Sie hat uns schon viele neue Anregungen gegeben, was man ändern oder verbessern könnte.
 
Ich war letzte Woche komplett alleine mit den Kindern.  Das war leider eine ganz große Katastrophe, weil sie nicht auf mich gehört haben und einfach alle durcheinander gelaufen sind und geschrien haben. Ich hatte wirklich gar nichts unter Kontrolle und war ein bisschen überfordert. Zum Glück kam dann auch schnell Hilfe. Irgendwie ist es doch noch zu früh mich alleine mit den Kindern zu lassen. Allerdings hatte ich diese Woche das Gefühl, dass sie mich ein bisschen ernster nehmen. Aber so richtig toll ist es immer noch nicht. Ich hoffe, das ändert sich noch.
 
Wir hatten eine Maus im Promiseland. Natürlich sollte die lebend rausbefördert werden und ist dabei leider ausgebüxt. Ich habe die Kinder noch nie so heftig rumschreien gehört. Es war wirklich ohrenbetäubend. Ungefähr 25 Kinder sind kreischend hinter der Maus hergerannt und haben alle gleichzeitig versucht auf sie zu treten. Das war ein absolutes Chaos. Wenn wir die Maus nicht hätten einfangen müssen, wäre es sogar echt lustig gewesen. :D
 
Zwei Kinder wurden jetzt für eine Woche nach Hause geschickt, weil sie sich so schlecht benommen haben und so respektlos gegenüber uns waren. Wenn sich ihr Verhalten nach der Woche bessert, können sie wieder zurückkommen, wenn nicht, dürfen sie Promiseland leider nicht mehr besuchen :( Aber irgendwie muss man die Kinder auch disziplinieren, sonst wird man nicht Herr über das Chaos und kann nie etwas Richtiges mit ihnen spielen oder ausprobieren.
 
Ab jetzt werden die neuen Kinder für nächstes Jahr ausgewählt. Nur ganz wenige von den jetzigen bleiben bei uns, weil die meisten einfach zu alt sind. Es werden jetzt nur noch Kinder angenommen, die schon drei sind, beziehungsweise nächstes Jahr fünf werden. Alle Älteren müssen gehen. Zudem müssen wir persönlich zu jedem Bewerber nach Hause fahren und überprüfen, wie arm die Eltern wirklich sind und ob sie Promiseland nötig brauchen.
 
Wir waren letzte Woche in Swakopmund auf einem total tollen Konzert. Erastus, der nachmittags immer bei der Essensausgabe hilft, hat uns dazu eingeladen. Zufällig war auch ein Chor aus Deutschland da, der eine Rundreise durch Namibia macht, und dieser hat zuerst gesungen. Danach war dann der namibische Chor dran und es war wirklich total schön. Man hat eine richtige Gänsehaut bekommen. Am besten haben mir die Lieder in afrikanischen Sprachen gefallen, die von Trommeln begleitet wurden. Der Rhythmus dabei war echt super. Danach haben alle noch zusammen weitergesungen und getanzt. Es war dabei völlig egal wie alt man war, woher man kam oder welche Sprache man spricht. Alle hatten einfach nur Spaß und haben zusammen gefeiert. Ich finde so sollte es immer sein :)
 
Wir haben einen kleinen kulinarischen Austausch gemacht. Zuerst haben wir ein paar namibische Freunde eingeladen und deutsch gekocht. Es gab Rotkohl mit Knödeln und Bratwurst. Das Wochenende danach wurden wir zum namibischen Essen eingeladen, wo es Mahango, eine Art Pap, etwas, das so ähnlich wie Spinat war, und Hühnchen gab. Es war echt interessant :)
 
Letztes Wochenende haben wir eine Catamaran Tour mitgemacht. Dabei waren wir 3 Stunden mit dem Boot unterwegs, zuerst aus dem Hafen und dann zum Ende der Lagune. Dabei sind die wilden Robben und Pelikane auf das Boot gekommen und haben sich mit Fisch füttern lassen. Das war echt total super und wenn man gewollt hätte, hätte man sie auch streicheln können. Da hatte ich allerdings ein bisschen Angst vor, weil die natürlich auch beißen können :D Außerdem waren am Ende der Lagune, bei dem Leuchtturm, ganz viele Robben auf einmal am Strand und davor im flachen Wasser. Das war ein ganz schöner Lärm und leider auch Gestank :D Aber megainteressant! Und zum Glück haben wir Delfine und sogar einen Wal gesehen. Auf dem Boot gab es auch ein paar Snacks, alle vom Meer, wie zum Beispiel Tintenfischringe oder Fisch. Außerdem gab es noch ein bisschen Sekt. Dieser Ausflug hat sich echt total gelohnt :)
Pelikane und...
 
...Robben auf dem Boot :)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und wir sehen sogar einen Wal. Ich weiß, man erkennt nicht so
 viel, aber es ist einer :D
Die Robben folgen dem Boot auch
hartnäckig, um Fisch zu bekommen.
Und sie kommen uns ganz nah!
Ganz viel Robben beim Strand am Leuchtturm :)
 
 
Die Pelikane haben auch immer Hunger :D
 
Die Passage mit den Cafés und Restaurants vom Meer aus :)
 
 
Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit noch öfter von neuen Spielen und Bastelaktionen berichten kann, die gut geklappt haben.
 
Lg Marie

 




Donnerstag, 6. November 2014

Zwei traurige Nachrichten

Hallo alle zusammen.
 
Ich melde mich diese Woche nur ganz kurz, weil ich leider zwei sehr schlimme Sachen erzählen muss, die passiert sind. Eigentlich geht das niemanden etwas an, weswegen ich auch keine Namen nenne. Aber meiner Meinung nach können diese Ereignisse auch nicht einfach unerwähnt bleiben, weil ich dann so tue als ob nichts passiert wäre und das finde ich sehr respektlos. Vorletzte Woche hatte eine andere Freiwillige einen Verkehrsunfall, weswegen sie nun für 3 Monate zurück nach Deutschland muss, da sie hier nicht behandelt werden kann. Es tut uns allen echt leid und wir würden uns wünschen, dass das nicht sein müsste. Aber wir hoffen, dass sie so bald wie möglich gesund wird und wieder zurückkommen kann :) Gute Besserung!
Außerdem muss ich leider erzählen, dass ein Mädchen aus unserem Kindergarten letzte Woche tödlich verunglückt ist – auch im Straßenverkehr. Es tut uns unglaublich weh, dass das passiert ist und eigentlich kann man gar nicht glauben, dass das wirklich wahr ist. Ich habe gar keine Worte, um auszudrücken, wie schrecklich es ist. Wir sind alle in Gedanken bei den Eltern und Angehörigen. Ich möchte auch nicht mehr darüber sagen, da es wie gesagt sehr persönlich ist und niemanden etwas angeht.
 
Ich kann nur hoffen, dass wir in diesem Jahr kein einziges Ereignis dieser Art mehr haben werden.
 
Lg Marie