Mittwoch, 17. Juni 2015

Wie viel sich in 4 Wochen verändern kann...

Hallo alle zusammen!
 

Die drei neuen Klassenräume
Jetzt sind wir schon wieder seit 4 Wochen im Promiseland, unglaublich wie schnell die Zeit vergeht! Es hat sich eine ganze Menge verändert und ich habe wieder einen neuen Schwung Motivation bekommen. Die größte Veränderung ist wohl, dass das neue Gebäude mit drei Klassenräumen, neuen Toiletten und Büro für Jessica, die ja alles rund ums Promiseland organisiert, fertig ist. Man kann die Klassenräume schon benutzen, auch wenn noch keine Einrichtung dort ist. Die Mauer, die das Grundstück zur Straße hin abschließt, steht und es gibt jetzt einen Durchgang zwischen dem alten und dem neuen Promiselandgelände. Das heißt, dass wir im Kindergartenalltag nun die Möglichkeit haben die Kinder aufzuteilen und außerdem in der Zeit nach dem Milipap viel mehr Platz für Spiele zur Verfügung haben. Der Plan für das Projekt ist jetzt der, dass aus Promiseland ein Montessori-Kindergarten werden soll mit zwei neuen Lehrern, die gerade in der Ausbildung sind. Diesen beiden Lehrern sollen die Freiwilligen in Zukunft assistieren. Stella kann auch die Ausbildung zum Montessori-Lehrer machen, wenn sie möchte, und Tica soll dann in Zukunft ihre Assistentin werden. Eingeweiht wird das neue Gebäude ganz groß Ende Juli. Wir werden also Ende August genau im Umbruch vom alten zum neuen Projekt zurück nach Deutschland fliegen.
 
Rechts die neuen Toiletten, links die Tür in der neuen Mauer
 
















 
Der Stundenplan
In der Zwischenzeit muss aber natürlich weiterhin mit den Kindern gearbeitet werden. Aus diesem Grund haben Benedikt und ich uns über die Ferien etwas überlegt, durch das die Tage im Promiseland etwas strukturierter werden. Wir haben aus Pappe einen Stundenplan gebastelt. Für jeden Tag der Woche gibt es eine eigene Spalte, an die man mit Wäscheklammern Zettel heften kann, auf denen steht, was man zu welchem Zeitpunkt mit den Kindern machen möchte. So kann man jede Woche neu planen und aufschreiben. Das Gute dabei ist, dass jeder Lehrer jeder Klasse einzeln aufschreiben kann, was er mit seiner Klasse machen möchte. Außerdem haben wir verschiedene Tage eingeführt. So ist montags einfach ein Tag des freien Spielens, damit die Kinder sich nach dem Wochenende austoben können. Dienstags spielen wir mit allen Kindern gemeinsam zwei Spiele, eins, das sie schon kennen und ein neues. Mittwochs versuchen wir nach Groß und Klein aufgeteilt zu lesen, während der jeweils andere Teil der Kinder ein Spiel spielt. Dadurch würde ich gerne erreichen, dass das Lesen den Kindern näher gebracht wird. So sind sie vielleicht später, in der Schule, motivierter Lesen zu lernen und sind nicht so schlecht darin wie die Kinder, mit denen wir in der Hausaufgabenbetreuung arbeiten. Donnerstags ist ein Sporttag, an dem die Kinder Rennen, Hüpfen oder andere Sachen mit Bewegung machen müssen. Freitags wollen wir versuchen mit ihnen zu einem der Spielplätze in Kuisebmond zu gehen. Mittlerweile benutzen auch Stella und Tica den Stundenplan und wir versuchen uns so weit wie möglich daran zu halten. Ich finde dadurch ist das Programm, das wir mit den Kindern machen, schon viel abwechslungsreicher geworden und man ist viel motivierter sich neue Sachen oder Spiele auszudenken.
 
Nach den Ferien gibt es erst einmal eine riesige Gruppenumarmung mit den Kindern, es ist superschön alle wiederzusehen. Es sind zwar noch nicht alle wieder da, weil einige noch im Norden sind, aber der Großteil sitzt wieder vor uns. In der ersten Woche sollen sich die Kinder erst einmal wieder an den Kindergarten gewöhnen, weswegen wir noch nicht wieder mit dem Unterricht anfangen, sondern erst einmal nur mit den Kindern spielen. In den ersten Tagen singen wir auch ganz viel mit ihnen und lassen sie selbst vorschlagen, was sie singen möchten, damit sie sich wieder an die Lieder erinnern. Ganz neu ist jetzt nach den Ferien, dass es jede Woche eine neue Geschichte aus der Bibel gibt, die zwischen dem Singen und dem Unterricht vorgelesen wird.
 
Da es jetzt drei Klassenräume gibt, teilen wir die Kinder in drei Klassen auf und Benedikt und ich bekommen endlich wieder unsere eigene Klasse. Sie setzt sich zusammen aus den jüngeren Kindern, die schon etwas weiter sind als die anderen aus Ticas Klasse und den langsameren Kindern aus Stellas Klasse. Wir basteln eigene Frontcover für die Arbeitshefte unserer Klasse, bekommen Tische und Stühle in unseren eigenen Klassenraum und können jetzt völlig frei entscheiden, was wir mit ihnen machen wollen und wie wir es rüberbringen! Ich freue mich so darüber und bin richtig verrückt darauf mir selbst Dinge auszudenken. :) Unser erstes Thema sind die Farben. Wir machen ganz viele Übungen dazu. Zum Beispiel lege ich in die vier Ecken des Raums Blätter in den vier Farben rot, blau, gelb und grün. Die Kinder bekommen jeweils einen Baustein in einer Farbe und müssen die Steine in die richtigen Ecken bringen. Genau dasselbe machen wir mit ganzen vielen Dingen, die wir im Raum verteilen, wie bunte Stifte oder Puzzleteile, die die Kinder dann zuordnen müssen. An einem anderen Tag setzen wir die Kinder auf verschiedenfarbige Stühle und halten dann ein farbiges Blatt Papier in die Luft, die Kinder die auf einem Stuhl mit der entsprechenden Farbe sitzen, müssen aufstehen, als Abschluss müssen diejenigen mit der entsprechenden Farbe ihren Stuhl nach vorne bringen. Oder wir stellen vier Stühle in vier Farben in die Ecken des Raums und wenn wir zum Beispiel „gelb“ sagen, sollen alle Kinder zu dem gelben Stuhl laufen. Ein anderes Mal bekommt jedes Kind einen Baustein in einer Farbe und ich stelle mich an die gegenüberliegende Wand. Wenn ich sage „Alle, die einen blauen Baustein haben“, dann müssen alle Kinder mit einem blauen Baustein zu mir kommen, die die fälschlicherweise zu mir kommen, scheiden aus. Ganz lustig ist auch der Tag, an dem wir farbige Süßigkeiten mitbringen und die Kinder die Süßigkeit nur bekommen, wenn sie die richtige Farbe sagen. Natürlich sagen wir ihnen auch die Farben vor, wenn sie sie nicht wissen. :D Um jeden Tag die Farben wiederholen zu können, bekommt jedes Kind in seine Stiftebox zusätzlich vier Stäbchen in den vier Farben, die sie dann hochhalten können, wenn wir nach einer Farbe fragen. Das kann man gut jeden Morgen vor dem Unterricht machen und so die Namen der Farben in den Köpfen festigen. Außerdem lassen wir die Kinder jeden Tag eine andere Form in einer der vier Farben ausmalen und in der zweiten Woche alles ausschneiden und ins Arbeitsheft kleben. Beim Ausschneiden und Aufkleben herrscht ein ziemliches Chaos, weil die Hälfte der Kinder entweder kreuz und quer durch die Formen schneidet oder das, was sie am Ende ausgeschnitten hat, ausversehen in den Müll wirft. Es geht drunter und drüber und ich bin öfters kurz vorm Verzweifeln. Aber am Ende ist es doch geschafft und jedes Kind hat die farbigen Formen endlich im Arbeitsheft kleben. :)

 
Lydia, Nu-Rush, Ambrose und Phanuel spielen ein Klatschspiel
 
Jedes Kind bekommt ein Bändchen um das linke Handgelenk,
so kann man sich besser merken, welche Seite welche ist
Wir haben wieder mal neue Spiele nach dem Milipap ausprobiert. Eines davon war „Stille Post“, das ist das Spiel bei dem die Kinder im Kreis sitzen und sich der Reihe nach das ins Ohr flüstern, was sich eines von ihnen ausgedacht hat. Am Ende muss das Kind, das als letztes vor dem Kind, das sich das Wort ausgedacht hat, etwas ins Ohr geflüstert bekommen hat, das laut sagen, was es verstanden hat. Da ich das Spiel nur mit den Größeren spiele, während Benedikt etwas anderes mit den Kleinen macht, klappt das Flüstern ganz gut, nur das laut sagen ist etwas schwierig, weil die Kinder sich nicht trauen vor allen anderen etwas zu sagen. Für mich ist die Schwierigkeit, dass die Kinder ja nicht nur auf Englisch, sondern auch auf allen anderen Sprachen spielen die sie kennen. So kommt es dazu, dass ich irgendeinen Kauderwelsch auf Damara laut sagen muss. Das ist die Sprache mit den Klicklauten, die ich echt überhaupt nicht aussprechen kann. :D Ein anderes Spiel, das wir neu ausprobieren, ist das „Left-right-game“. Dabei bekommen alle Kinder ein Bändchen um ihr linkes Handgelenk, damit sie sich merken können, dass es die linke Hand ist. Dann setzen sich alle in einen Kreis und Stella lässt sie die linke Hand in die Luft halten und immer wieder laut sagen, dass es die linke Hand ist. Danach sollen sie ringsum sagen, wer auf ihrer linken Seite sitzt. Das wiederholen wir auch mit der rechten Seite und dann geht Stella rum und schüttelt erst allen Kindern die linke, dann die rechte Hand und sagt dabei auch immer wieder wie die Seite heißt. Dann spielen wir noch „Who’s afraid of the white shark“, was dem deutschen „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ entspricht. Um den Kindern nicht nur dann „Thank you“ zu sagen beizubringen, wenn sie Milipap bekommen, spiele ich mit ihnen das „Thank-you-game“. Ich setze je zwei Kinder einander gegenüber und bilde so eine Gasse. Jeweils einem Kind gebe ich einen Legostein. Dann rufe ich sie einzeln zu mir und sage bei denen mit Stein „Please give me!“ und „Thank you“, wenn sie es tun, dann müssen sie „Pleasure“ sagen. Die Kinder ohne Stein fragen mich „Can you give me, please?“ und „Thank you“, wenn ich es tue, ich sage „Pleasure“. Nach einem Durchgang gehe ich zwischen ihnen durch und sie müssen sich die Steine gegenseitig geben und die Worte passend dazu sagen. Die Kinder sind zwar unruhig dabei, aber es klappt ganz gut. Wie schon vorher erwähnt versuchen wir den Kindern jetzt einmal die Woche vorzulesen. Das ist wirklich schwierig, weil sie so unglaublich laut und unruhig sind. Das heißt, dass man die ganze Zeit nur rumschreit und versucht Ruhe in die Klasse zu bekommen statt vorzulesen. Richtig nervig, ich hoffe, dass das noch besser wird in nächster Zeit.
 
Stella hilft den Kindern bei dem Spiel
 
















Links von Ruthmina sitzt Ndateelela oder war es doch rechts?
Gar nicht so leicht :D





















Auf dem Weg zum Spielplatz
Wir waren in den letzten vier Wochen zweimal mit den Kindern auf einem Spielplatz in Kuisebmond. Das erste Mal ist es ein Spielplatz, der mitten in Kuisebmond liegt, in der Nähe der Kapanastände. Wir müssen zu Fuß mit den Kindern hinlaufen, was für so kurze Beine eine ganz schön lange Strecke ist. Die Kinder halten sich immer zu zweit an den Händen und bilden so Pärchen, die in einer Reihe laufen sollen. Was sie natürlich überhaupt nicht tun. Ständig tanzt jemand aus der Reihe und man muss auch mit vier Lehrern höllisch aufpassen, dass keiner verloren geht oder auf die Straße läuft. Es ist auch ständig irgendein Schuh auf oder die Kinder bleiben aus anderen Gründen stehen, weswegen sich alles verzögert. Es ist ganz schön anstrengend 40 kleine Kinder zusammen zu halten, wie ein Sack Flöhe eben. :D Die Kleineren können auch noch nicht so schnell laufen, alles in allem dauert es also ewig bis wir an dem Spielplatz ankommen. Aber als wir da sind, zeigt sich, dass es eine supergute Idee war, dorthin zu gehen. Die Kinder haben ganz viel Platz, viel mehr als im Promiseland, sie können rennen, klettern und toben so viel sie wollen. Ich glaube es macht ihnen richtig viel Spaß, es sind auf jeden Fall alle am Strahlen und am Lachen. Und hier ist es kein Problem, wenn sie ausgelassen sind, durcheinander laufen und schreien. Sie probieren ganz viel aus und am beliebtesten ist die Rutsche. Allerdings muss man öfter mal ein Kind „retten“, weil es oben steht, sich aber nicht traut zu rutschen. :b Dabei kommt es dann auch zwei oder dreimal zu der witzigen Situation, dass Benedikt oder ich mitrutschen müssen, die Rutsche aber etwas zu schmal für uns ist. :D Toll kommt auch eine Art Brücke an, die von Kletterplattform zu Kletterplattform führt. Auf ihr können ganz viele Kinder sitzen und man kann sie hin- und herschaukeln. Ich hoffe, dass wir etwas in der Art dieses Spielplatzes auch in Promiseland bekommen. Dort ist nämlich auf dem neuen Gelände ein bisschen Sand gelassen worden, auf dem jetzt ein kleiner Spielplatz gebaut werden soll. Das einzig Blöde hier ist, dass es keine Toiletten gibt, die Kinder aber natürlich trotzdem müssen. Also sind sie gezwungen neben einer Mauer einfach so zu machen... Irgendwann essen wir dann Lunch, die Kinder haben nämlich alle ihr Taschen und wir die Box mit den Sandwiches mitgenommen. Als alle fertig sind, gehen wir zurück zum Promiseland, dabei werden die Kinder echt quengelig, weil sie müde sind und wir sind auch ein bisschen zu spät, weshalb schon viele Eltern warten. Ich finde aber insgesamt war es ein total schöner Tag und die Hauptsache ist doch, dass die Kinder superviel Spaß hatten und glücklich sind! Das zweite Mal besuchen wir einen Spielplatz, der direkt am Strand liegt. Es ist ein richtig schöner Tag mit Sonnenschein und strahlend blauem Himmel. Auf diesem Spielplatz gibt es zwei Schaukeln, weshalb alle anderen Spielgeräte eigentlich ziemlich langweilig für die Kinder sind. Ergebnis ist, dass immer ungefähr 20 Kinder gleichzeitig auf die Schaukeln wollen. Es gibt ein mega Gerangel und es funktioniert eigentlich nur, wenn einer von uns Lehrern dabei steht. Außerdem gibt es eine Mauer, auf der Stella mit den Kindern im Gänsemarsch läuft oder darüber rennt, sodass alle Kinder zu den Seiten runterspringen müssen. Richtig süß, wie sie mit den Kindern spielt. :) Wir gehen auch zum Wasser und die Kinder plantschen mit den Füßen darin rum. Aber man muss immer sehr aufpassen, dass sie nicht ganz reinlaufen. Natürlich werden trotzdem ein paar von einer Welle überspült und sind komplett nass. :D  Irgendwie schaffen wir es dann die Kinder wieder zurückzubekommen und den Wust aus ausgezogenen Schuhen und Socken zu ordnen. Danach gibt es Lunch und wir essen auch den Geburtstagskuchen, den Tuzembouua mitgebracht hat.  Als schließlich alle fertig sind, geht es wieder zurück zum Promiseland.

 
Die Rutsche ist ganz besonders beliebt. Immer wieder geht es rauf...
..und wieder runter :D
Aber auch mit den n anderen Spielgeräten
lässt sich etwas anfangen :)
 













Das finden auch Jessica und Petrus














Stella und Aune entspannen erst einmal eine Runde


















Alle haben richtig viel Spaß heute, Hilmannes ganz besonders


















Auch am Strand machen wir den Spielplatz unsicher!
Das Klettergerüst eignet sich wieder sehr gut zum Toben
Auch am Wasser wird gespielt...








































...aber natürlich hält sich niemand an das Verbot ins Wasser zu gehen :b
Auf der Mauer wird kräftig balanciert



















Und dann geht es nach einem tollen Vormittag auf dem Spielplatz wieder nach Hause ins Promiseland :)

Leider kommen nach den Ferien jetzt nur noch zwei Kinder zur Hausaufgabenbetreuung. Da lohnt es sich eigentlich gar nicht für diese beiden noch eine Stunde länger im Promiseland zu bleiben. Aber wir haben uns doch dazu entschieden, da sie mir echt leidtun. Sie können überhaupt nicht lesen und wie sollen sie es ohne uns lernen, wenn die Eltern ihnen nicht helfen? In der Schule lernen sie es ja anscheinend nicht. Also werden wir weiterhin unser Bestes tun, um es ihnen beizubringen. Vielleicht kommen ja irgendwann wieder mehr Kinder.
 
Die vielleicht allergrößte Neuigkeit ist, dass Benedikt und ich das Okay für ein ganz tolles Projekt bekommen haben. Wir dürfen zusammen mit den Kindern die Außenwände im Promiseland bemalen. :) Wir haben schon die Motive herausgesucht, unter anderem sollen es ganz viele afrikanische Tiere werden, natürlich kindgerecht gemalt. Der Plan ist, dass ein Maler die Wände zuerst säubert. Danach wollen wir die Grundfarbe auftragen und die Motive vormalen, die Kinder dürfen diese dann bunt ausmalen, natürlich unter unserer Aufsicht. Ich freue mich so sehr, dass das wirklich klappt, es wird so viel Spaß machen! :) Und so bleibt ein Stück von Benedikt und mir auch für längere Zeit im Promiseland. Zudem kann man dann von außen erkennen, dass Promiseland ein Kindergarten ist und die Autos fahren vielleicht langsamer, was ich echt wichtig finde! Diese Idee existiert schon länger, aber ich wollte noch nichts davon berichten, bevor nicht klar ist, dass es wirklich klappt. Jetzt nimmt das Projekt so langsam Gestalt an, wir planen im Moment welches Motiv auf welche Wand kommt und welche Farben wir benötigen. Wir haben auch schon einen Kostenvoranschlag bekommen und die Kirche hat uns finanzielle Unterstützung, zusätzlich zu einer Spende, die ich aus Deutschland bekommen habe, zugesichert. Auf diesem Weg möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für diese Spende bei Rudolf Hermanns bedanken. Sie helfen uns wirklich sehr damit und ich weiß nicht, ob uns das Projekt erlaubt worden wäre, wenn wir nicht schon Geld dafür zur Verfügung gehabt hätten. Vielen vielen Dank dafür!
 
Benedikt, Marieke und ich waren am letzten Wochenende der Ferien auf einer traditionellen Damarahochzeit auf einer Farm in der Nähe von Usakos, was zwischen Swakopmund und Windhoek liegt, eingeladen. Es war die Hochzeit von Verwandten eines Freundes, der zusammen mit Benedikt im Mascato Youth Choir singt. Das war echt ein Erlebnis und sehr interessant. Zuerst waren wir in dem Gottesdienst, in dem sehr viel auf Damara gesungen wurde. Man konnte die Strukturen erkennen, die ich aus dem katholischen Gottesdienst kenne, auch wenn die gesamte Messe auf Afrikaans und Damara abgehalten wurde, was etwas schade war, weil ich so kaum etwas verstehen konnte. Abends gab es dann ein Hochzeitsessen, bei dem Reden gehalten und viel getanzt wurde. Wir haben die Nacht über auf einer etwas weiter entfernt gelegenen Farm gecampt, wo es weder fließendes Wasser, noch Strom oder Toiletten gab, weil die Farm gerade erst neu gebaut wurde. Das war irgendwie schon abenteuerlich, aber wir wurden dafür echt entschädigt, weil der Abend am Lagerfeuer superschön war. Wir saßen um das Feuer herum, haben gesungen, während Benedikt Gitarre gespielt hat, und uns die Sterne angeschaut. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen so unglaublich schönen Sternenhimmel gesehen. Es war wirklich atemberaubend!
 
Und schließlich hatte ich vorletztes Wochenende Geburtstag. Ich habe mit den anderen Freiwilligen aus Walvis Bay in Swakopmund reingefeiert. Es war ein sehr schöner Abend, genau wie der Geburtstag selber, an dem wir im Kino waren und abends essen gegangen sind. Im Promiseland haben die Kinder für mich gesungen und ich habe für alle einen Kuchen mitgebracht. Es war der erste  Geburtstag, den ich nicht zuhause, sondern in Namibia gefeiert habe und übrigens auch der erste, der im Winter lag. :D
 
Wie man sieht, war in den letzten Wochen wirklich sehr viel los bei uns und wir haben wieder total viel erlebt. Ich freue mich jetzt noch auf unsere restliche Zeit hier und möchte sie einfach in vollen Zügen genießen. Lg Marie